02. February 2022
FH Lehrgang | Salutogenese
Lehrgang "Ganzheitliche Therapie und Salutogenese" -
mediale Berichterstattung und unsere Stellungnahme
mediale Berichterstattung und unsere Stellungnahme
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
wie Ihr wisst, ist unser Masterlehrgang „Ganzheitliche Therapie und Salutogenese“ aufgrund der Medienberichterstattung nach Weihnachten in den Tageszeitungen DER STANDARD und HEUTE sehr unter Beschuss geraten. Leider ist die aktuell vorherrschende Atmosphäre sehr aufgeheizt und empfänglich für vermeintlich „esoterische Umtriebe“, insbesondere gegen die Homöopathie, Anthroposophische Medizin, Traditionelle Europäische Medizin, Homotoxikologie und auch die Ayurvedische Medizin.
Wir beobachten eine unsachliche, untergriffige Kritik, in welcher versucht wird, über eine Pauschalverurteilung die Methoden in ein „düsteres, rein kommerziell orientiertes, esoterisches Eck“ zu drängen. Ich habe in den vergangenen Wochen – gemeinsam mit den unter Kritik stehenden Institutionen, wie der Fachhochschule Campus Wien und der GAMED – daran gearbeitet, die Gespräche wieder auf eine konstruktive Ebene zu heben, und die evidenzbasierten Grundlagen unserer Arbeit zu betonen. Mit dem „der Standard“- Redakteur konnte ich persönliche Gespräche führen und so dürfte es auch gelungen sein, die häufigen persönlichen Angriffe an ÄrztInnen zu entschärfen.
In meinen Stellungnahmen habe ich wiederholt unseren hohen Anspruch rund um den Masterlehrgang betont: Wir legen den Hauptfokus auf Wissenschaftlichkeit und Evidenzbasierung komplementärmedizinischer Methoden. Ganz klar hingegen distanzieren wir uns von jeglicher „kommerzieller Esoterik“.
Der Masterlehrgang wurde im Zuge des Akkreditierungsverfahren von allen Instanzen genehmigt. Die Initiative wurde durch die GAMED gesetzt – in Zusammenarbeit mit dem Dachverband und der Fachhochschule Campus Wien. Der Lehrgang wird vom ständigen Bestreben einer wissenschaftlich fundierten Ausbildung begleitet, und entspricht dem großen Interesse an ganzheitlichen Methoden in Österreich. Der Beweggrund zur Erschaffung des Masterlehrgangs im Jahr 2018 war und ist die hohe Nachfrage innerhalb aller medizinischer Berufe in Österreich. Von Seiten der PatientInnen werden auch immer wieder Fragen an die Gesundheitsprofessionals herangetragen und wir sehen es als unsere Pflicht, den Absolventinnen Grundlagenwissen und eine kritische Betrachtung komplementärer Methoden im naturwissenschaftlichen Kontext zu vermitteln. In Zusammenarbeit mit den einzelnen Kompetenzgesellschaften legen wir Wert auf eine evidenzbasierte Darstellung in den Vorlesungen.
Auch aufgrund der Veränderung im Fachhochschulgesetz (Master of Science (C.E. – Continuing Education)), wird ein neuer Entwurf zur internen Qualitätssicherung, auf Basis der geänderten Gesetzesgrundlage, im Sommersemester erarbeitet. In Zusammenarbeit mit den in Brennpunkt gestellten Einzelgesellschaften wird ein Expertenrat auf wissenschaftlicher Basis etabliert. Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang MARKTL und Prof. PD Dr. Tadeusz Peter PANHOFER, MBA haben diesbezüglich bereits mit dem Aufbau einer Datenbank zu wissenschaftlichen Arbeiten und evidenzbasierter Forschung begonnen. Eine enge Kooperation mit den wissenschaftlichen Beratern der Einzelgesellschaften ist wünschenswert, die evidenzbasierte Studienlage wird nochmals kritisch evaluiert.
Zweifellos wird in Zukunft die Gesundheit – gemäß einer salutogenetischen Perspektive – mehr im Mittelpunkt stehen müssen. Eine solche neue, nachhaltige Denkweise, welche die Salutogenese im Kontext mit der Ganzheitsmedizin sieht, wird für alle Angehörigen von Gesundheitsberufen und für alle PatientInnen von Bedeutung sein und ein Umdenken hin zur Gesundheitsförderung bringen. Diese salutogenetische Perspektive liegt auch dem gesellschaftlichen Ziel des Masterlehrgangs zugrunde: es ist unser Bestreben, eine neue und nachhaltige Denkweise zu etablieren. Gleichzeitig soll der wertvolle Schatz rund um komplementärmedizinische Methoden in unserer täglichen Arbeit weiterhin integriert und vermittelt werden. Ich bin überzeugt, den Lehrgang in bester Weise und zur Bestärkung unserer StudentInnen, die derzeit an ihrer Masterarbeit arbeiten, weiterzuführen.
Mit besten Grüßen
Dr. Gerhard Hubmann
Lehrgangsleitung
Vizepräsident der GAMED